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Der Weihnachtscountdown läuft: nicht mehr viel Zeit, um sich für den heiligen Abend zu wappnen und vor dem Tannenbaum für strahlende Gesichter zu sorgen. Doch jedes Jahr steht man vor dem selben Rätsel: was schenkt man der Mutter, dem Vater oder besonders schwer – dem 91 Jahre alten Opa? Schmuck, weil man das Mamas so schenkt? Könnte ich noch mal versuchen, aber meine Mum trägt einfach nichts außer Ehering. Das hunderte Paar Socken für die männliche Fraktion? Geht natürlich und die Freude ist garantiert überwältigend “Ohhhhh danke, diesmal in rot mit blauen Streifen – letztes Jahr war es glaube ich anders herum, oder?” Man kann natürlich auch hammer kreativ werden und einen Nasenhaarrasierer verschenken, der in der Ecke verschimmelt (und die Haare weiter sprießen) oder mit der neusten, hypermodernen, super hightech Saftpresse zu einer gesunden Ernährung beisteuern, damit auch der hundertste Geburtstag erreicht wird. Aber mal ehrlich? Was bewirkt man mit solchen Geschenken? Eigentlich doch nur ein aufgesetztes Lächeln und noch weniger Platz in der Abstellkammer, oder?

Wir schenken uns nichts – und dann das…

Aber gar nichts schenken ist auch irgendwie doof. Jedes Jahr sagen Männe und ich uns “wir schenken uns nichts, okay?” Und jedes Mal hat dann doch jemand was besorgt und der andere ist beleidigt, schämt sich in Grund und Boden oder versucht noch irgendein Ass aus dem Ärmel zu ziehen. Letztes Jahr war es genauso: “wir schenken uns nichts außer hööööööchstens einer Kleinigkeit” und plötzlich hatten beide das gleiche Geschenk unterm Tannenbaum: die Apple Watch (eine Klitzekleinigkeit… NOT)

Deswegen haben wir uns in diesem Jahr auch ganz einfach dazu entschlossen, mit meiner Familie zu wichteln. Heisst: jeder muss sich nur EINMAL den Kopf zerbrechen und für EINE Person das passende Geschenk besorgen. Pure Erleichterung – auch wenn ich nicht gerade die einfachste Person gezogen habe… Nun denn, das Geschenk ist gekauft und eingepackt und wird hoffentlich gut ankommen. Bleibt dennoch das Problem: was schenkt man dem 91 Jahre alten Opa, der alles hat und nichts benötigt, außer Gesundheit und Frohsinn für die weiteren Lebensjahre. Ganz klar: ein Last Minute Geschenk, das von Herzen kommt, schön anzusehen ist und nach den Festtagen gerodet und genossen werden kann: ä Tännschen please und anschließend Zuckerbrot und Peitsche.

Oh Tee-Tannenbaum, oh Tee-Tannenbaum…

Alles was man braucht sind leckere Tee-Sorten, leere Klopapier-Rollen und eine Heißklebepistole, um einen gesunden Tannenbaum für Menschen, die alles haben zu basteln. Einfach die Klorollen zusammen kleben – je nach gewünschter Baumgröße (oder das Innenleben einer Küchenrolle nehmen) und nun Schicht für Schicht die Teebeutel daran befestigen. Klar, kann man nur grüne Beutel nehmen, damit es möglichst nach Baum aussieht, aber nur Pefferminze oder Brenessel ist ja langweilig, dementsprechend habe ich noch Weihnachts-Teesorten untergemischt.

Theoretisch könnte man den Tannenbaum nun noch mit Schmuck ausstatten oder eine Lichterkette daran befestigen, aber ein kleiner Stern auf der Spitze reicht schon, damit man den weihnachtlichen Aspekt erkennt, oder? Und damit der Tee-Tannenbaum nicht alleine daher kommt, gilt es nun noch das passende Süßungsmittel herzustellen: selbstgemachte Weihnachtszuckerwürfel mit Rum-Aroma (und nein, nicht mit Alkohol, denn den darf der 92 Jahre alte Opa natürlich auch nicht mehr).

Selbstgemachter Weihnachtszucker mit Rumaroma 

Eigentlich stellt man mit der Silikonmatte, über die ich vor Kurzem stolperte Pralinen her – aber mir schoss natürlich direkt in den Kopf, dass sich die weihnachtlichen Motive perfekt für Zuckerwürfel eignen. Also nichts wie her damit, Rohrzucker gekauft und zum Rumaroma gegriffen, denn mehr braucht es nicht, um ein hübsches Mitbringsel herzustellen, das perfekt zum Tee-Tannenbaum passt. Man kann natürlich auch Eiswürfelmaker nehmen, die es in den unterschiedlichsten Formen gibt.

AUF DIE KONSISTENZ KOMMT ES AN

Nun einfach ein Schälchen Rohrzucker (man kann natürlich auch den normalen nehmen, aber Rohrzucker ist eben doch gesünder und bekömmlicher) mit 2-3 Tropfen Rum-Aroma versehen und dann 2-3 Teelöffel Wasser hinzugeben, bis der Zucker zu einer sehr zähen Masse wird, die sich anfühlt wie nasser Sand. Gaaaaanz wichtig, denn ist der Zucker zu nass, zerfällt er extrem schnell.

Nun den Zuckermatsch in die Förmchen füllen, gut festdrücken und bei Zimmertemperatur einige Stunden stehen lassen. Je länger, desto besser, ansonsten geht man das Risiko ein, dass sie zusammenfallen. Ich lasse sie dementsprechend gerne über Nacht stehen und drücke sie dann am nächsten Tag aus den Förmchen.

Nun in ein Glas füllen, nett dekorieren und schon kann das Ganze am heiligen Abend überreicht werden. Vielleicht reicht es auch nur für ein aufgesetztes “Ohhhhh, danke!” (das darf man in dem Alter aber auch nicht überbewerten finde ich ;-)) aber immerhin weiss ich, dass ich mich mit der Wahl des Geschenks etwas länger beschäftigt und mir Mühe gegeben habe. Und darum geht es am Ende ja schließlich auch: man sollte Spaß am Verschenken haben und Dinge wählen, über die man sich auch freuen würde. In diesem Sinne:

Schöne Festtage euch allen, viele schöne Geschenke und noch mehr strahlende Gesichter im Kreise der Familie wünschen,

Janna und ihre Doppelherzchen

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