Teile diesen Artikel gerne:

Öröööööööö… ich bin Levi und ich möchte dir heute mal erzählen, was ich mit meinen 11 Wochen so alles erlebe. Man könnte ja meinen, ich liege den ganzen Tag nur faul herum, aber das ist ganz und gar nicht der Fall, schließlich hab ich als Zwilling ordentlich zu tun! Mein Tag beginnt zwischen halb 6 und halb 7 morgens – je nachdem, wie viel ich am Abend vorher gesoffen habe. Gib’s zu: dir geht es doch oft genauso, oder?! Problem nur: wenn ich aufwache pennt noch alles um mich herum. Und damit beginnt die erste große Anstrengung: ich muss erstmal für Action sorgen, um Mama & Papa wach zu bekommen und mein Frühstück zu mobilisieren. Zunächst denke ich mir, brabbel ich ein bisschen vor mich hin – die Alten werden das schon hören und sich angesprochen fühlen. Aber Papa schnarcht gnadenlos weiter, ohne sich auch nur zu rühren. Mama hingegen dreht sich ab und zu von einer zur anderen Seite und wenn ich Glück habe, geht plötzlich ein Licht an. Dann hört man ein Schlurfen und schwups, kriege ich so ein muffig riechendes Plastik-Teil in den Mund geschoben. Hahaha, die spinnt wohl, braucht die Lampe gar nicht wieder auszuschalten. Denn “hey”, als wenn ich mich lange mit einem blöden Schnuller abspeisen lassen würde. Nene, den spuck ich direkt mal aus und gebe mit Protestlauten zu verstehen, dass ich ‘nen Sauger will, aus dem mir eine köstliche Milchmahlzeit serviert wird.

Der Chiller-Zwilling stellt sich vor

Hmmmm… Mama dreht sich wieder hin und her, aber es passiert nix. Meine Güte, warum dauert das denn so lange? Tja, wenn es mit dem “zarten Wecken” nicht klappt, muss ich wohl stärkere Geschütze auffahren… Wenn ich will, kann ich ganz schön laut weinen. Da wird sogar mein Bruder neben mir wach – und erschrickt so sehr, dass er gleich mit in das Gebrüll einsteigt. Hehe… nun geht alles ganz schnell: Mama springt mit einem Satz aus dem Bett und bereitet nervös das Frühstück vor. Und siehe da: wenige Minuten später liege ich in aufrechter Position ins Stillkissen gedrückt und genieße mein erstes Flaschengericht. Lecker. Ich haue ordentlich rein und mache meiner verpennten Mutter mit meinem heftigen Saugen ein schlechtes Gewissem – sie hat mich schließlich so lange zappeln lassen. “Das üben wir noch Mama!” Schwupp di wupp bin ich fertig und bereit für ein gepflegtes Bäuerchen, das schon parat sitzt. Doch hier ergibt sich die nächste Schwierigkeit: Mein Bruder, der Sabberheini, nuckelt noch immer vor sich hin und braucht eeeeeeeewig, um seinen Bauch zu füllen. Was natürlich zur Folge hat, dass Mama keine Zeit für mich aufbringen kann und mir nicht direkt mit dem Bäuerchen hilft. Frechheit!!! Na dann… versuche ich es eben alleine und würge was das Zeug hält. Das mit dem “Luft rauslassen” klappt so semi, aber dafür hab ich nun die Hälfte meiner Flasche auf Mamas Bettdecke gespuckt. Das war zwar etwas anders geplant, aber die Aufmerksamkeit meiner Mutter ist mir nun sicher. Und nicht nur die, denn nun wird auch Papa durch einen Tritt von Mama geweckt und hilft mit schlaftrunkendem Gesicht, meine Kotze aufzuwischen. Juchuuuuhhhh, ich stehe im Rampenlicht und präsentiere mein schönstes Zahnpasta-Lächeln-Ohne-Zähne.

Auf geht’s in den Zwillings-Alltag

Nun sind also endlich alle hellwach und der Tag kann richtig starten. Mein Vater fährt nun zur Arbeit, um die Brötchen zu verdienen und meine Mutter legt sich auch ganz schön ins Zeug… erst singt sie “Morning has broken” für uns und dann quatscht sie uns permanent voll – “mal ehrlich Mama, muss das denn sein? Putz dir erstmal die Zähne, der Mundgeruch ist ja grauenvoll… Obwohl: bevor es an deine Körperhygiene geht, hätte ich gerne noch eine neue Windel und ein cooles Outfit!” Mama pariert und trägt mich rüber ins Kinderzimmer. Hier werde ich endlich von der stinkenden Pipi-Windel befreit und werde in einen schicken Strampler gesteckt. Bis es dann aber nach unten auf die große Krabbeldecke geht, muss ich noch auf meinen Bruder warten, denn auch der erhält jetzt eine Katzenwäsche und ne neue Klamotte. Unten auf der Decke angekommen, dreht mein Bruder total auf. Er zappelt umher, röchelt und macht komische Schnauf-Geräusche. Ich hingegen kann das gar nicht verstehen. Ich liege wie ein Prinz auf meinem eigenen Kissen, das ich bekommen habe, damit ich nicht immer nach rechts gucke – obwohl das meine Lieblingsseite ist und ich am liebsten weiterhin nur in diese Richtung schauen würde… Mama sagt, ich habe vielleicht eine Blockade und deshalb muss ich schon morgen von einem speziellen Doktor untersucht werden. Während mein Bruder also vor sich hin zappelt und danach stundenlang seine Hand anstarrt, will ich lieber die Aufmerksamkeit von einem Erwachsenen. Also gurre ich wie ein Täubchen, damit Mama sich mit mir unterhält, statt unter die Dusche zu springen oder endlich mal was im Haushalt zu schaffen. Wenn sie das doch versucht, muss ich halt auf meinen weinerlichen Quengel-Ton umsteigen – und schwups, werde ich wieder betüdelt und mit tausenden Knutschern übersät.

Mein Bruder bestaunt seine Hände

Mein Bruder schaut sich stundenlang seine eigene Hand an.

Nach so viel Action am Morgen, muss ich mich dann auch erstmal erholen. Also nichts wie Äuglein zu und ein bisschen vor mich hin chillen. Soll der Zappler doch ruhig neben mir weiter turnen… Noch lieber habe ich es allerdings, wenn ich im Kinderwagen umher geschoben werde und frische Luft bekomme. Aber bevor es los geht steht wieder ein Pflichtpunkt auf dem Tagesplan: ESSEN! Erst nach dem zweiten Frühstück kann ich mich dann so richtig fallen lassen und in tiefen Schlaf versinken. Das ist die Zeit, in der Mama mit uns nach draußen geht, einkauft oder sich mit Freunden trifft – oder sich um meinen hyperaktiven Bruder kümmert.

wie ich die Touren im Zwillingswagen geniesse

Ab und zu riskiere ich schon mal ein Auge… gerade dann, wenn wir unterwegs sind und es spannend klingt. Aber sobald ich die Lage gecheckt habe, kann ich dann auch weiter friedlich vor mich hin schlummern. Zumindest so lange, wie es ruckelt und rackelt, Geräusche um mich herum sind und ich frischen Wind um die Nase spüre… zuhause angekommen werde ich NATÜRLICH wach… denn sobald Mama versucht mir diese unbequeme Jacke auszuziehen, werde ich aus dem Schlaf gerissen. Unglaublich anstrengend das Ganze. Da piesche ich mich doch glatt ein und schreie so lange, bis Mama mir was neues, sauberes um den Hintern zaubert – denn dann habe ich sie wieder für mich und mein kleiner Bruder muss auf der Krabbeldecke warten. Nun wird wieder wie wild gebrabbelt, gesungen und an meiner Hand gekaut… denn ob ihr’s glaubt oder nicht: die ersten Zähnchen drücken schon nicht schlecht, so dass ich ordentlich dagegen ankauen muss.

Ihr seht: mein Tag ist ganz schön anstrengend. Schließlich muss ich zwischendurch immer wieder Flaschen leeren, mich tierisch anstrengen, um einen dicken Rülps rauszuhauen und ab und an auch noch nen dicken Schiss in die Hose drücken. Und wenn ich Pech habe, legt Mama mich auch noch für ein paar Minuten auf den Bauch – natürlich nur solange, bis ich bitterlich heule, weil mir das Ganze einfach viel zu anstrengend ist! “HALLO?? Sport ist Mord!” Und wenn ich auf den Bauch gelegt werde, muss ich mehrere Muskeln betätigen, um meinen Kopf oben zu halten… NO WAY! Nicht mit mir. Dafür ist mein Bruder ja da. Der bekommt dann später die Ehrenurkunde und darf die Goldmedaillen ernten. Ich bleibe solange es noch geht lieber auf dem Rücken liegen, setze mein super sweetes Babylächeln auf und ziehe so die Mädels auf meine Seite. Denn eins ist klar: ist der Babyspeck erstmal verwachsen, werde ich ein echter Charmeur.

Darauf erstmal eine Flasche Milch und bis bald.

Dein Chiller-Zwilling

Teile diesen Artikel gerne: