Vor 3 Wochen war die Freude noch groß. Denn im Ultraschall der 31. Woche kam heraus, dass unser Zappelzwilling endlich dem guten Vorbild seines Bruders gefolgt war und mit dem Köpfchen nach unten lag – und nicht nur das: er hatte sich sogar auf die Poleposition befördert indem er seinen Bruder zur Seite kickte und sich selbst ins Becken drehte. Ein echtes Power-Kerlchen also. Denn wenn man bedenkt, dass beide Jungs zu dem Zeitpunkt schon eine Größe von 42cm besaßen und uns mit einem stolzen Gewicht von 1800g überraschten, kann man sich ja ausmalen wie viel Platz der Kleine noch für seine Akrobatik-Künste hatte.
Warum die Position des Zappelzwillings so wichtig ist? Naja, weil ich schon gerne einem Kaiserschnitt entkommen möchte. Auch wenn viele der Überzeugung sind, dass die Variante angenehmer ist: ich denke eine spontane Geburt ist für die Kinder besser (wer will schon von jetzt auf gleich überrascht und in eine kalte, fremde Umgebung gerissen werden?!) und auch für mich als Mutter vorteilhafter. Schließlich muss ich schnell wieder fit sein, wenn erstmal 2 kleine Schreihälse auf der Welt sind und mein Körper muss natürlich auch wissen, dass es jetzt höchste Zeit für die Milchproduktion ist (klar, dass macht er beim Kaiserschnitt auch, aber eben meist erst später und sparsamer). Im Geburtsvorgespräch der Klinik Altona erfuhren wir zwar, dass man die Kinder auch spontan entbinden kann, wenn einer der beiden richtig liegt – dann rutscht der andere anschließend in Beckenendlage nach – aber logischerweise birgt das eben auch viele Risiken. Und ganz ehrlich: beides muss ja nun wirklich nicht sein! Also ein Kind spontan und das andere dann per Notkaiserschnitt. HORROR. Perfekt wäre also, wenn beide Jungs mit dem Kopf nach unten lägen und das Ganze ohne Komplikationen über die Bühne ginge… so, wie wir uns das eigentlich nach der freudigen 31. Woche gedacht hatten.
Ein Zwilling mit Dickkopf – woher er den wohl hat?
Aber nichts da. Denn heute kam dann die große Enttäuschung: beim Ultraschall in Woche 34/morgen 35 hieß es plötzlich: “tja, leider hat es sich der Zappelzwilling anders überlegt: Das Köpfchen ist nun wieder oben.” *schnief*
Schön blöd, denn tatsächlich wachsen die Jungs jetzt wirklich rasant und haben in den letzten 3 Wochen wieder ordentlich zugelegt – und das nicht nur dank dem großen Gefresse an den Feiertagen. Beide wiegen nun 2400g und sind etwa 46cm groß. Wahnsinn oder? Ich schleppe also ganze 5 Kilo Mensch mit mir herum (ganz genau: ohne Gebärmutter, Fruchtwasser und den ganzen anderen Krams… :-o) und bekomme täglich so einige Tritte und Boxer-Händchen zu spüren. Allerdings meistens auf der rechten Seite, wo der Zappelzwilling liegt. Auf der linken Seite geht es überwiegend gechillt zu… Links kommt also nach Papa, rechts nach mir. Denn ich gebe ja zu: ich selbst bin auch so ein Energiebündel und kann nicht lange still sitzen, aber bei den Ausmaßen meines Bauches bin ich so langsam mehr oder weniger dazu gezwungen. Ganze 120cm Bauchumfang sind es jetzt (einige Vasen und Gläser werden da schon mal versehentlich vom Tisch gefegt, ohne, dass man es gewollt hätte und die Hupe im Auto ertönt auch schon mal unfreiwillig, bei dem Versuch sich hinters Steuer zu klemmen). Und dabei bleibt es ja nunmal nicht – denn man rechnet jetzt 250g pro Woche und vor allem pro Kind, die noch mal dazu kommen. Wie soll sich unser kleiner Zappler da noch mit seinem Dickkopf nach unten bewegen? Ich traue ihm tatsächlich einiges zu aber habe eben auch Angst um meine Rippen. Denn bei dem Versuch sich mit 46cm noch einmal komplett von unten nach oben zu bewegen, könnten Mamas Knochen schon in die Quere kommen….
Naja, wir warten es mal ab. Ich bin jedenfalls heilfroh, dass sich beide Grammy Boys so toll machen und exakt im gleichen Tempo heranwachsen. Fertig sind sie jetzt. Also komplett. Denn man sagt, ab der 34. Woche dürften sie kommen ohne dann noch im Brutkasten zu landen. Aber klar: jeder Tag länger ist natürlich super! Perfekt wäre es, wenn ich noch bis zur 37. oder 38. Woche durchhalten würde oder gar noch ne Woche länger. An Weihnachten wurden bereits Wetten im Kreise der Familie abgeschlossen und komischerweise war ich die optimistischste von allen. Jetzt müssen sich nur noch die Twins an meine zuversichtliche Planung halten, damit wir nicht für alle ein dickes Essen ausgeben müssen. Und wenn sich der Zappelzwerg auch noch drehen würde, wäre ich ihm natürlich sehr dankbar.
Michi hat sich direkt an meinen Bauch geklemmt und dem Kleinen eine eigene Carrera-Bahn versprochen, wenn er schön artig ist (die Nummer hat beim letzten Mal schließlich auch gezogen). Sehr skurril wird es allerdings, wenn er (wie in Woche 29) eine Taschenlampe an mein rechtes Becken hält, weil er gelesen hat, dass die kleinen Würmer schon Licht erkennen können. Er glaubt tatsächlich, dass unser 34. Wochen alter, ungeborener Sohn so auf Licht steht wie er und sich dementsprechend nach unten bewegt, um nach dem Lichtstrahl greifen zu können (zur Erklärung: unser ganzes Haus ist mit einem smarten Lichtsystem in allen Farben ausgestattet, dass er stolz wie Oscar per App, Fernbedienung und nun auch per Apple Watch bedienen kann). Naja, irgendwie erinnert mich dieses Experiment eher an lästige Mückenplage im Hochsommer, aber wenn es klappt…. warum nicht?
Die Daumen sind gedrückt und ich halte dich selbstredend auf dem Laufenden. Aber bis dahin wünsche ich erstmal einen guten Rutsch ins 2017 – dem Jahr, in dem alles ganz großartig wird! Punkt. Alles Liebe,
Deine Janna [bs_icon name=”glyphicon glyphicon-heart”] [bs_icon name=”glyphicon glyphicon-heart”]
Bei mir in der Klinik (Berlin) wird bei Zwillingen grundsätzlich bei 38+0 eingeleitet, weil dann die Risiken für Mutter und Kinder rasant steigen (das sei internationaler Standard, sagte man mir dort). Und nachdem ich wochenlang eine zu frühe Geburt befürchtet habe, wurde die Geburt dann tatsächlich eingeleitet. Die Gebärmutter war so stark gedehnt, dass sie keine wirksamen Kontraktionen zu Stande bekam. Erst nach dem Sprengen der Fruchtblase des führenden Zwillings ging es richtig los, dann auch gleich heftig. Hatte Glück und konnte spontan entbinden. Meine Jungs sind nun 5 Monate alt.
Viel Glück und alles Gute!
Ach!?! Das klingt ja sehr interessant, denn das höre ich tatsächlich zum ersten Mal!!!!
Da werde ich den Doc nächste Woche definitiv mal drauf ansprechen! Denn ich will natürlich kein Risiko eingehen… und da ich schon jetzt so langsam die Schnauze voll habe, wird es nach 3 weiteren Wochen wohl auch höchste Zeit 😉
Wie schön, dass es bei dir dennoch so gut geklappt hat und deine Jungs gesund und munter sind. Danke für das Teilen deiner Erfahrungen und den Tipp mit den 38. Wochen… Ich werde diese Info in jedem Fall weitertragen.
Alles Liebe,
Janna